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November

1. November

Unser Vermieter scheint eine Heiratsvermittlung zu betreiben, so emsig wie er die Vorzuege iranischer Maenner preist. Es ist halb zehn abends, unter der Woche, und ich sitze bei unserem Vermieter im Wohnzimmer. Eigentlich wollte ich nur fragen, ob es hier in der Gegend eine Kirch gibt (es ist ja Allerheiligen) und ob der Klempner, der unser Waschbecken reparieren soll, morgen bis 11.30 Uhr erscheint. Jetzt halten mich aber ein koestlicher Espresso und die Ausfuehrungen ueber die iranische Haltung zur Familie fest. Ausgeloest wurde das ganze durch die Bilder von  der Hochzeit seiner Tochter Morgentau (auf persisch Shabnam). Sie (eine wirklich hübsche Perserin) hatte vor 3 Monaten einen Ingenieur (im Iran scheint der Wunsch Ingenieur zu werden, den Kindern bereits über die Nabelschnur mitgegeben zu werden) geehelicht. Die Feier war ein orientalisch-westlicher Mix; Wasserpfeifen und Teezeremonie tanzten Hand in Hand mit Sekt und Wein.

Doch darum ging es gar nicht. Vielmehr betonte unser Vermieter wie sehr sich iranische Männer, wenn sie sich mal gebunden haben, um ihre Frau und Familie kümmern und sorgen. Das sehe man bereits an dem, was die Frau zur Hochzeit als Mitgift von ihrem Mann erhalte. In der Mittelschicht seien das schnell mal 1000 Goldmünzen (Gegenwert ungefähr 200.000 $, also stetig fallend), ein Auto (durch die hiesige Fahrweise im Wert sehr schnell fallend) und ein Appartment. Eigentlich will er mich überzeugen, mir doch hier einen Mann zu suchen, so sei ich finanziell abgesichert, aber auch emotional. Denn im Iran haben Fürsorge und Treue noch ihren Platz in der Gesellschaft. Dass man sich nach 25 Jahren Ehe trennt, kommt nicht häufig vor. Nicht wie in der westlichen Hemisphäre, wo mittlerweile Unabhängigkeit und Freiheit zu einer Abschwächung des Verantwortungsgefühls und Pflichtbewusstseins geführt haben. Es ihm nicht daran gelegen, die iranische Welt gegenüber der Moderne zu verteidigen; das geschieht mehr zur Überzeugung seiner Selbst und seiner Entscheidung im Iran zu bleiben und nicht wie viele andere das Land seinem ungewissen Schicksal zu überlassen und zu gehen. Erst jetzt wird mir klar wieviele familiäre und zwischenmenschliche Wertunterschiede es zwischen Orient und Okzident noch gibt. Der Islam hat besonders durch die Anwendung der Sharia die Haltung der Menschen und Gesellschaft über Jahre hinweg geprägt. Fußabdrücke der harten
Behandlung von Ehebruch und anderem findet man noch immer in den Köpfen der Iraner. Traditionen wie die Betonung der Familienzusammengehörigkeit sind noch heute Werte, die die iranische Gesellschaft ausmachen. Angehörige in Alten- oder Pflegeheime unterzubringen, ist für die meisten undenkbar. Natürlich sieht man auch in Teheran Auswüchse eines konservativen Islam, der die Familiensituation zu Ungunste der Frau auslegt. Männer schreiten voran, ihre Ehefrau gezwungen immer ein kleines Stückchen hinter ihm zu bleiben. Aber genauso flanieren verliebte, junge Pärchen Hand-in-Hand durch die zahlreichen teheraner Parks oder genießen einen Schaufenster-Bummel entlang der Straße der Revolution. Der Iran ist eben wie der Islam; weder schwarz noch weiß.

3. November

Es regnet, es regnet und regnet... Irgendwie sind wir direkt aus dem Sommer in den Herbst mit seinem grauen Charakter gesprungen. Mit diesem Wetter hatte ich nicht gerechnet, also gibt’s auch keinen Regenschirm oder –mantel. Der Bus ist unsere kleine Arche Noah, die uns zur Imam Zade-Zale Moschee schippern soll. Imam Zade-Zale ist so was wie der Wunsch-Imam der Iraner. Hierher kommt man um um die Genesung eines Familienmitglieds, das Bestehen einer Uniprüfung  oder andere individuelle Anliegen zu bitten. Oder um sich für die Erfüllung eines Wunsches zu bedanken. Da meine Iran-Reise ja immer wieder auf der Kippe stand, hatte ich sozusagen einen Fernwunsch geäußert, für den ich mich jetzt revanchieren möchte. In feinem Fisselregen schlängeln wir uns durch die kleinen Gassen zwischen Tajrish und dem Qods-Platz bis wir vor einem Seiteneingang des Moscheegeländes angekommen sind. Durch den Vorhang durchgehuscht erwartet uns eine Kiste mit Tschadoren (oder Tschadors, was ist der richtige Plural im Deutschen?) und eine Dame, die unsere Taschen durchsucht. Die Ganzkörper-Umhänge, die man sich hier für den Besuch ausleiht, entsprechen nicht der Straßenmode, sondern sind aus Material geschneidert, dass man eher für Tischdecken verwenden würde. Weiße Laken mit scheußlichem Blumenmuster. Naja... aber wir haben eh erst mal unsere Mühe, uns darin richtig einzuwickeln. Verloren und mit Stirnrunzeln stehen wir in dem kleinen Vorzelt und versuchen uns den Tschador korrekt umzuhängen. Das klappt nicht wirklich und erst als uns die Sicherheitsfrau erklärt, wo oben und unten ist, erkennen wir, dass Tschadore wirklich einen Schnitt haben.

Wir fühlen uns wie Gespenster in Nike-Turnschuhen, wie wir so über den Vorplatz (unter den interessierten Blicken zahlreicher Muslime) dahinschreiten. Bis wir den Fraueneingang erreicht haben, sind unsere Laken nass und dreckig. Praktisch ist ein Tschador nun wirklich nicht. Schuhe ausgezogen und rein in die Moschee, nur noch raus aus der Feuchtigkeit. Drinnen sitzen bereits viele Frauen -zum Teil mit ihren Kindern- auf den roten Perserteppichen und halten ein Schwätzchen. Dazwischen lesen manche immer wieder im Koran, doch es scheint so, als diene dieser Raum den Frauen mehr dazu sich zu treffen und auszutauschen. Der Schrein des Imams ist klein, ca. 20 qm. Er liegt im Zentrum der Moschee etwa einen Meter abgesenkt. Die mit Metallstreben umfasste Glasbox wird durch das Grün und Pink der Kronleuchter in ein weihnachtliches Licht getaucht. Überall reflektieren kleine Spiegel ihre Strahlen und erhellen auch das Innere der Glasvitrine. Sie ist gefüllt mit Geldscheinen und einem Buch. Frauen drücken sich um sie herum und scheinen Wünsche auszusprechen und zu beten. Irgendwie ist die Ausstattung des Raumes etwas kitschig; von christlichen Kirchen ist man ja eher Pompösität, Eleganz und Ernsthaftigkeit gewohnt. In iranischen Moscheen und Schreinen fühlt man sich dagegen immer ein bisschen wie Zuhause bei den Griswalds. Zumindest in Bezug auf Lampen sind sich Amerikaner und Iraner mal einig. Vielleicht wäre das ein Ausgangspunkt für einen politischen Dialog?   

5. November

Ein Konzert im Iran, ja das gibt es und auch nicht so selten. Zwar handelt es sich dabei immer um klassische (westliche oder iranische) Musik, aber die Konzerte finden genauso in großen Hallen mit zahlreichem Publikum statt. Obwohl sich bei einem Kartenpreis von 10 € für die beste Kategorie mehr Iraner blicken lassen könnten...
Andererseits, man kann einem Durchschnittsiraner, der im Monat knapp 600 € verdient, nicht abverlangen sich kulturell zu engagieren und ein Sechzigstel seines Gehalts für einen Abend Bildung auszugeben. Doch auch im Reich des Midas sieht es nicht besser aus; es scheint vielmehr als behindere die Überflutung mit westlichen Konsumgütern gepaart mit körperlicher Trägheit auch den Gang ins Theater. An einem Mittwoch Abend (entspricht Freitagabend im Abendland) bleibt die Hälfte der Sitze leer. Die restlichen bevölkern Menschen aller Schubladen, wobei das Durchschnittsalter für eine kulturelle Veranstaltung dieser Art relativ niedrig ist. Das von vielen Iranern bemängelte Desinteresse der jungen Generation
(also 75 % der iranischen Bevölkerung) an Tradition und Kultur hat noch nicht alle erfasst. Die Gegenexemplare haben sich hier versammelt (oder zumindest ein Teil davon) und lauschen wie wir gespannt den Klängen der traditionellen iranischen Instrumente.

Es fühlt sich an wie eine Reise auf einem fliegenden Teppich; es begegnen einem Nomaden, wandernde Dünen und Aladin. Die Stille trifft Sehnsucht und paart sich mit Zärtlichkeit. Leidenschaft bahnt sich seinen Weg und entfacht eine Welle der Emotionen. Die Stimmen des Chorus und der Instrumente lassen das alte Persien wieder auferstehen. Und doch, immer wieder reißen einen die Hände der Realität zurück. Die Frauen dürfen nicht wie der Mann an der iranischen Gitarre mit der alleinigen Schönheit einer einzigen Stimme das Publikum verzaubern. Der Zauber könnte zu weit reichen und entfaltet sich deshalb nur als Bruchstück des Chors. Doch noch vielmehr als das, lassen einen die Männer der Seitengänge immer wieder aufschrecken. Sie sind es, die ihre durch Walkie-Talkies verlängerte Zeigefinger erheben und auf die richten, die sich Unpässlichkeiten leisten. Unpässlichkeiten wie ein zu weit gerutschtes Kopftuch oder ein Laute von sich gebendes Kind. Immer wieder schnellt der Arm der Männer nach oben, wie Caesar fällen sie ihr Urteil. Keinen Schimmer Nettigkeit strahlen diese Ordner aus, nur den Willen für Zucht und Ordnung zu sorgen. Ein Ausspruch Abraham Lincolns liegt in der Luft: „Nearly all men can stand adversity, but if you want to test a man's character, give him power.”    

7. November

Jomee Bazar, Freitag frueh (10.30 Uhr), Verkaufsort ist eine Parkgarage in der Jomhuriye-Eslami Street, Metrostation Sa'adi. Mal sehen wie ein iranischer Flohmarkt so aussieht. Die Menschen, die wie wie Ameisen in den Schlund des Parkhauses stroemen, scheinen jedenfalls fuer seine Attraktivitaet zu sprechen. Und tatsaechlich die Atmosphäre entspricht der eines Volksfestes. Es herrscht ein einziges Gedraengel, unangenehme Gerueche der Nachbarkaufer versuessen das Handeln, ueber Spiegel, Schmuck und Textilien schweben persische Stimmen. Durch die Gaenge zwischen den am Boden ausgebreiteten Waren passen normalerweise gemuetlich zwei Menschen nebeneinander. Doch entgegen dem sonst herrschenden Sicherheitsabstand qeutscht sich hier auf dem Bazar jeder an jedem vorbei und verursacht so zeitweise fast einen freien Fall in die Bestaende der Verkaeufer. Diese wuerden in einem "Die Welt sucht den Superstar" der Flohmarktartikel uns Deutsche haushoch ausstechen. Es herrscht einfach der Orient, von dem immer wieder soviele Reisende schwaermten. Bunte, bestickte Tischdecken neben altertuemlichen Schmuck und fein verzierten Holz- und Messingwaren. Es ist das Paradies fuer mich. Nachdem es mit dem Stipendium für Teheran nicht geklappt hat, vielleicht sollte ich hier kofferweise einkaufen um die Sachen dann wieder in Deutschland zu verkaufen?
            
Von der Welt des Konsums in die der Toten. Den fruehen Abend verbringen wir auf dem Behesht-e zahra ("Das Paradies der Prophetentochter Fatemeh") Friedhof im Sueden Teherans. Er ist der Groesste des Landes und unter seiner Erde liegen viele der Maertyrer aus dem Iran-Irak-Krieg. Obwohl die Symantik des Begriffs Maertyrer hier sehr weit reicht. Die eingravierten Bilder der Toten auf den Grabsteinen zeigen immer wieder Kinder, auch in einem Alter, in dem sie ganz sicher nicht im Krieg kaempfen konnten. Doch gestorben sind sie in den Kriegsjahren 1980-88 und werden so auch als Maertyrer gehandelt. Manchen von Ihnen kam als "Schluesselkinder" wahrhafter Ruhm zuteil. Mit einem Schlüssel an einer Kette um den Hals schritten sie auf die Mienenfelder, um dem nachfolgenden Militär den Weg frei zu machen. Sie starben mit dem Versprechen als Märtyrer ins Paradies zu gelangen und mit dem Schlüssel die Pforte dazu aufsperren zu koennen. Kindern ab 12 Jahren erlaubte damals das iranische Gesetzt sich für die Islamische Republik Iran zu opfern, auch gegen den Willen ihrer Eltern. Zahlreiche folgten dem Ruf euphorisch. Die Regierung hatte derweil bereits 500.000 Plastikschlüssel aus Taiwan importiert.

Aber auch in feinen Linien gezeichnete Frauengesichter blicken einem entgegen. Und doch stellet sich kein Mitgefuehl ein, die Distanz ist zu gross und die emotionale Naehe zu klein. Natuerlich, man versteht die Saetze nicht ganz, die den Toten beschrieben oder in Erinnerung halten sollen. Nur Geburts- und Sterbedatum bilden einen Anhaltspunkt und so bleiben die Tueren zu den Geschichten dahinter fuer uns verschlossen. Doch nichts desto trotz ist die Atmosphaere auf diesem Friedhof einzigartig. Das Meer der flachen Steinplatten reicht weiter als man blicken kann, fein in Reihen geordnet zeigt sich das typische Bild eines Kriegsgrabmals. Und doch es ist anders… Kinder spielen auf den Graebern fangen, Menschen lesen im Koran oder machen ein Picknick. Wo wir bemueht sind auf dem 10 cm breiten Grad zwischen den Platten zu balancieren, machen sich die Iraner keine Muehe und laufen einfach quer ueber die Steine. Doch man sieht das nicht als eine Verletzung der Ehre der Toten, vielmehr ist die Distanz zwischen Leben und Tod, die Angst vor dem Ende weniger vorhanden. Der Tod ist Teil des Hiers und mit ihm die Toten. Im Iran ist das Bild nicht Schwarz und Weiss, Trauer und Glueck sind nicht voneinander abgekapselt. Neben weinenden Menschen, verteilen andere erheiternde und waermende Dinge wie Tee und Suessigkeiten. Die Szenerie auf dem Behesht-e zahra-Friedhof ist Sinnbild fuer die passionierte Faehigkeit der Perser, zwei entgegengesetzte Ideen in einer Kultur bzw. in einem Denken zu vereinen.

9. November

O.k., ich gebe es zu. Manchmal ist man wirklich froh, dass es in Teheran so viele Fastfood-Restaurants gibt. Wir haben es geschafft, seit zehn Tagen Kebab zu umgehen. Aber die Vorliebe für Fleisch verliert man dennoch nicht. Nachdem wir den heutigen Abend in einem der drei großen Supermärkte der Stadt verbracht haben (das ist mal eine Freizeitbeschäftigung, nicht), fahren wir mit Pooyan und Hooman nun zu einem der beliebtesten Restaurants in Teheran. Selbst um 22 Uhr (das ist die normale Uhrezit fürs Abendessen) drängen sich noch die Leute in dem 10qm großen Raum, als würde Herr A. persönlich hier Freibier verteilen. Und das alles nur wegen einem Cheesburger? Die tatsächliche Analyse des Objekts der  Begierde führt aber zur Auflärung der Nachfrage. Es ist nicht einfach ein simpler McDonalds oder Burger King Cheesburger, es ist der CHEESEburger. Der Käse ist nicht nur im Brötchen sondern wickelt sich auch drumherum, so dass die Außenkruste eigentlich hauptsächlich aus Käse besteht. Es ist herrlich. Endlich mal Fleisch, das nicht nackert daher kommt, sondern eine schöne Kombo mit Käse, Salat, Tomaten und Kartoffelspalten bildet. Das alles für grade mal drei Euro; ein Sitzplatz ist dafür zwar nicht inklusive, aber die Iraner lieben es eh, das Abendessen auf dem Kofferraum ihres Autos abzuhalten. Und anschließend kann man behaupten, sich wie der Wolf aus den "Sieben Geißlein" zu fühlen; nur dass man eine halbe Käserei verschlungen hat.     

10. November

Diese Woche werden alle westlichen Genuss-Traditionen, die bereits hier Einzug gefunden haben, ausprobiert. Heute steht eine Cafe-Probe auf der Tagesordnung. Nach der Uni sind wir mit Mas verabredet. Wir hatten den Halbiraner Halbamerikaner auf dem Freitagsbazar kennengelernt. Er wohnt eigentlich in Los Angeles, aber hält sich derzeit m Iran auf, weil er hier ein Geschäft am aufbauen ist. Mas lässt in China Möbelklassiker wie den Barcelona Chair kopieren und importiert sie dann in den Iran. Doch der Anfang ist schwer. Die Iraner scheinen sehr an ihrer klassischen französischen Einrichtung zu hängen und lassen sich deshalb noch schwer für moderne Möbel begeistern. 

Nun sitzen wir hier in Fereshte und schlürfen einen Latte Macciato und einen Cappuchino, die wie zu Hause schmecken. Solche Heimatraumschiffe kosten hier das gleiche wie ein Mittagessen und deshalb besteht das Publikum in den zwei neben einanderliegenden Cafes auch aus dementsprechenden Schubladenmenschen. Die Frauen mit (echten) Gucci-Taschen, die Männer wie leicht feminine Stylisten. Hat man seinen Tisch in dem 20 qm großen Raum erreicht, wird erstmal pafümiert. Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob unser Ausländerdasein oder unser Anderssein die Blicke verursacht. Aber ein Cafe zum Buchlesen, am Laptop sitzen oder Sonntag nachmittag ratschen ist das hier nicht. Eher ein Leo-Stühle-zur-Straße-Sehen-und-Gesehen-Werden-Ort. Doch 100%ige Klasse erreicht man dann doch nicht. Als ich nach der Toilette frage, werde ich auf die Straße gebeten und der Kellner öffnet mir eine Tür nebenan, hinter der sich mir ein dunkles kaltes Stehklo offenbart... 

12. November

Iraner sind nicht gerade sportbegeistert und so ist das Angebot auch nicht gerade riesig. Fitnessstudios gibt es, ebenso wie Schwimmbäder und auch vereinzelt Vereine. Aber die islamische Ordnung verlangt getrennte Zeiten für Frauen und Männer. Die Damenwelt erhält meist in der Früh bis Mittag Zutritt, manchmal auch nur an bestimmten Tagen. Das macht es nicht gerade einfacher und der hiesige Verkehr führt dazu, dass die eigene Motivation sich dem Level der Einheimischen anpasst. Aber ich will dagegen etwas tun, ich brauch meinen Auslauf. Um einen Anfang zu machen, habe ich mir auf dem Bazar ein Nachthemd gekauft, welches auch halbwegs passabel für die Zone außerhalb des Bettes ist. Das brauche ich als Teil meines Joggingoutfits, denn nur weil man Sport treibt, lösen sich die Kleiderregelungen nicht in Luft auf. Neben den üblichen Dingen wie Joggingschuhe, - hose, T-Shirt und Pulli komplettieren im Iran dieses Nahthemd und ein Kopftuch meine Sportausstattung. Ich fühle mich wie eine Zwiebel und befürchte einen Hitzeschock. Aber die gefühlten 5 Grad, die es jetzt um 21.30 Uhr nur noch in Teheran hat, verhindern das. Ich mache mich auf den Weg, hoch in den Norden entlang unseres wunderbar vermüllten Flusses. Bergauf laufen ist mühsam, besonders spüre ich von Anfang an wie der Staub der Stadt tief in die Atemwege gelangt. Ich bringe keine frische Luft in meinen Körper. Die Nase schmerzt, aber die Muskeln freuen sich über die Anstrengung. So gesund wie in den Alpen ist Joggen in Teheran bestimmt nicht und vielleicht tun es deswegen auch so wenige Menschen. Zumindest lassen das die irritierten und interessierten Blicke der Passanten vermuten, die mir auf dem Weg begegnen. Sie bestätigen mich in meiner Annahme, in diesem Moment die einzige joggende Frau in ganz Teheran zu sein. Das ist es, was einem der Iraner immer wieder schenkt. Das Gefühl der Einzigartigkeit... Feist mit ihrem "Gatekeeper" treibt mich weiter meinem Ziel, einem kleinen Schrein mit angrenzendem Park, entgegen. Über das ganze Land verteilt findet man in solchen Parks Fitnessmaschinen, ähnlichem unserem Prinzip des Trimmdichpfades. Jung und alt nutzen diese kostenlosen Einrichtungen um wenigstens ein bisschen so zu tun, als würden sie sporteln. An diesem späten Abend treffe ich drei Familien und eine Gruppe Mädchen an. Ich merke, dass ich und meine Erscheinung für sie etwas besonderes sind. Aber als Ausländer hat man ja so seine Freiheiten. Doch anscheinend ist es wirklich sehr komisch, denn während ich die Ruderbank austeste,
nähert sich mir ein kleiner Junge. Er wagt sich immer weiter vor und blickt mich einfach nur aus seinen kugelrunden Augen interessiert an. Wie ein kleiner Schneemann steht der Zwei- oder Dreijährige da. Er ist wirklich putzig, so eingemümmelt in dicke Klamotten zum Schutz vor der Kälte. Meine Frage nach seinem Namen beantwortet der Kleine sogar, aber kurz darauf läuft er schnell wieder zurück zu seinem Vater. Als ich zum nächsten Gerät übergehe, kommt er wieder und das Ganze wiederholt sich immer und immer wieder. Bis ich eine Kraftübung für die Oberarme mache. Da versucht er mir das an der Maschine gegenüber nachzumachen, naja... Aber seine Arme reichen nicht ganz hin, egal wie sehr er sich streckt. Iranische Kinder sind so süß.

13. November

Es ist 4.18 Uhr und ich habe verschlafen, weil mein Wecker nicht geklingelt hat. Eigentlich sollte auch bereits vor drei Minuten Pooyan vor unserer Haustür stehen. Aber Perser kommen eh immer zu spät. Schnell fertig gemacht, dann kann es losgehen. Erst mal zu Saif dann nach Esfahan, in die wohl bekannteste Stadt des Iran nach Teheran.
Wir haben die Jungs schon vorgewarnt, dass unser Budget nur für die unterste Hotelklasse reicht. Deshalb steuern wir auch die günstigste Unterkunft an, die der Lonely Planet auflistet. Das Amir Kabir liegt an der Hauptstraße und der Inhaber bietet uns die Suite an. Diese besteht aus zwei gegenüberliegenden Räumen, der eine mit drei Betten und einem kleinen Fensterspalt auf sieben Quadratmetern. Das andere mit fünf Betten zur Straße hin und mit Fenstern, die einen TÜV-Test nicht bestehen würden. Das Badezimmer in der Mitte besticht durch ein Waschbecken, aus dessen Wasserhahn die meiste Zeit nur heißes Wasser hervorsprudelt und einen durch ein Loch im Boden zu bewundernden Abwasserkanal. Die Toilette lässt mich einmal sogar seine Vergangenheit erblicken. Alles in allem, es ist die reinste Paradies-Suite. 

Esfahan ist architektonisch und historisch wirklich beeindruckend. Als Hauptstadt der Safaviden förderte besonders Shah Abbas I. ab 1587 die Stadt in der Mitte des Iran und führte sie zur Blüte und zu einem Ruhm, der bis ins Abendland reichte. Doch bereits andere Herrscher hatten sich zuvor in Esfahan ausgetobt. Und so finden sich über die Stadt verteilt Stationen der Stadtentwicklung, besonders aber rund um den Imam Square, wo die Imam Moschee, der Chehel Sotun (40 Säulen) Palast, die Sheik Lotfallah Moschee und der Ali Qapu Palast beeindrucken. Robert Byron hatte Esfahan im 16. Jahrhundert mal als nesf-e jahan bezeichnet, als Hälfte der Welt. Und das ist es wirklich. Kulinarisch erkunden wir diese Sphäre auf Betten in traditioneller Atmosphäre im Bazar. Wir kosten das typisch esfahanische Beryani und entspannen in den Kissen. Am Abend entdecken wir den Fluss auf einem schwimmenden Schwan und im Glanz der Brückenlichter spiel ich Jack Sparrow. Ein Kapitän ist an mir aber nicht verloren gegangen... Wir verbringen die Hälfte der Zeit in verbotenem Gewässer. Eine Piratin also schon.     

14. November

Eines der touristischen Höhepunkte von Esfahan sind die Shaking Towers. Das Gebäude ist das Grabmal eines Derwisches und drei Jahrhunderte nach seinem Tod hat man die beiden Minarette hinzugefügt, die eben wackeln können. Im Grunde heißt das, dass zu jeder vollen Stunde ein Angestellter auf einen Turm hochsteigt, ihn zum Schwanken bringt, was sich dann auf den anderen Turm überträgt. Beeindruckend ist das nicht wirklich. Eher das Schauspiel drum herum, wenn die Touristen mit gezückten Fotoapparaten gen Minarett starren um ja den Moment nicht zu verpassen. Besonders könnte man das Wackeln am Grab nicht auch als Störung der Totenruhe sehen? War es wirklich der Wunsch eines Mannes, der dem Göttlichen sehr nahe kommen wollte, dass ihm die Menschen zu Hauf’ sehr nahe kommen?
Den Nachmittag über widmen wir uns einem alten Hammam (solche Badezimmer wünscht man sich auch immer) und dem Chehel Sotun Palast. Dort treffen wir mal wieder deutsche Touristen, sogar die klassischen Iran-Reisenden. Ein Pärchen (Ende Zwanzig), das auf dem Motorrad unterwegs ist nach Indien und einen Backpacker, der von Asien aus, sich auf den Heimweg über Land gemacht hat.
Weiter ins Armenier-Viertel. Shah Abbas I. hatte Teile der Christen von Jolfa, welches sich heute im Norden des Iran befindet, hierher transportiert, um sich ihre handwerklichen Fähigkeiten zu Nutze zu machen. Das neue Viertel hinter dem Fluss nannte er einfach Neu-Jolfa und er garantierte den Armeniern Religionsfreiheit, jedoch war ihr Leben auf ihr Gebiet begrenzt. So extrem festgelegt, begannen die Christen sich hier ihr eigenes kleines Städtchen aufzubauen. Ihre Kirchen und Häusern unterscheiden sich vom klassischen Esfahan, sie bilden eine Synthese aus islamischer und christlicher Kunst und strahlen in ihrem Anderssein. Die größte Kathedrale im Jolfa-Viertel, die Vank-Kathedrale, ist leider bereits geschlossen (es ist Freitag, man muss ja mit den Muslimen auskommen) und so bleibt uns nichts anderes übrig als in das angeblich beste Restaurant der Stadt zu ziehen.
Unser Kellner besitzt ein Toupe und scheint die iranischen Version eines Atze Schröder zu sein. Laberbacke, Entertainer und Witzfigur. Er bezirzt uns über das ganze Mittagessen und serviert uns ungefragt einen speziellen esfahaner Dessert. Beim Bezahlen kommt die Überraschung, die Nachspeise möchte er berechnen und im selben Atemzug fragt er, ob in dem Betrag, den wir ihm überreichen sein Trinkgeld schon enthalten sei. Solche Unhöflichkeit trifft man im Iran selten, wenigstens war das Essen gut.
Am späten Nachmittag trennt sich die Gruppe. Saif und Pooyan fahren zurück in die Großstadt und wir Mädels in die Wüste. In dem kleinen persischen Bus, der uns nach Toudeshk bringt, treffen wir den Backpacker von heute Mittag. Simon will auch zu der Familie, die durch den Lonely Planet und zahlreiche Radfahrer Berühmtheit erlangte. In der Dunkelheit werden wir an einem kleinen Krämerladen an der Durchgangsstraße rausgeschmissen und nach fünf Minuten bereits von Mitgliedern der Familie Jalali abgeholt. Irgendwie sind sie alle etwas komisch. Dieser Eindruck bestätigt sich beim Abendessen.

Die Familie Jalali setzt sich aus folgenden Charakteren zusammen:

Oma Jalali: still, aber sehr herzlich
Opa Jalali: der Starrende, gleich einem Gorilla wechselt er immer seinen Sitzplatz auf dem Boden des Wohnzimmers und starrt uns danach einfach nur an, man muss einfach wegsehen, ganz normal ist der liebe Opa nicht.
Ihre Kinder:
Tochter (19): ganz nett, spricht auch ein bisschen englisch.
Mohammad (22): unser Guide, der mir leicht zurückgeblieben vorkommt oder einfach nicht der Hellste ist; wir befürchten zeitweise die Frage nach einer möglichen Heirat und umgehen Gesprächsthemen, die diese Idee berühren könnten.
Reza (35): der Normalste, sieht viel älter aus als er ist, ist Lehrer, aber irgendwie selbst noch am Studieren.
Rezas Frau (32): sieht aus wie Mitte 40 und schaut unglücklich, genervt und gibt uns dadurch das Gefühl, wirklich willkommen zu sein.
Rezas Kinder:
Tochter: sehr süß, will immer wieder mit mir Klatschspiele spielen, zum Abschied schenkt sie uns jedem sogar einen ihrer goldenen Armreifen (natürlich nicht echt) .
Sohn Nima: auch süß, aber eher still.
Es ist eine einzige Anhäufung von Skurrilitäten. Katharina und ich retten uns bereits gegen 22 Uhr in unser Schlafzimmer und genießen den wohltuenden Geruch der Ölheizung.

15. November

Der Marsch auf den kleinen Hügel bei Toudeshk offenbart einen von Käfern zerfressenen Ziegenkopf. Und das kurz nach dem Frühstück. Die Iraner gehen hier im Sommer zum Grillen hoch. Da der Otto-Normal-Iraner kein Umweltbewusstsein besitzt lässt er alle seine Abfälle einfach liegen und zündet sie manchmal auch an. Als Überbleibsel des letzten Abendessens grüßt uns hier deshalb der Ziegenschädel.

Wir nehmen den Nachmittags-Minibus zurück nach Esfahan und versuchen noch mal uns die Vank-Kathedrale anzuschauen. Wieder bereits geschlossen. Aber der Lonely Planet offenbart die Telefonnummer des Küsters. Simon schlägt vor, einfach vorzugeben, wir wollen noch beten, aber würden heute nacht noch abreisen. O.k. gesagt, getan, ich telefoniere mit dem Herrn der Kathedrale, der uns verspricht uns doch noch einzulassen. Während wir warten kommt eine große Gruppe Iraner daher, die durch Klopfen gegen die schwere Holztür um Einlass bitten. Nichts passiert, aber sie fangen ein Gespräch mit uns an. Uns dämmert schon, dass diese Zusammenkunft unsere Chancen für den Zutritt verschlechtern. Und so ist es. Der Küster schaut natürlich in dem Moment nach uns, als noch alle anderen Iraner auch vor der Tür stehen. Können sich Einheimische nicht einmal einen Moment für etwas anderes interessieren als uns?
Ab zum Busterminal und nach Teheran. Doch einfach geht hier gar nix. Busse nach Teheran, kommen aus Shiraz und machen nur kurz in Esfahan Halt. Der Fahrer des 20Uhr-Busses war informiert, dass wir drei noch mitkommen, aber irgendwie hat er es verplant. Denn als wir gerade über die Brücke laufen fährt er einfach los. Gott sei Dank war ein Mitarbeiter des Terminals unser Begleiter, der auch sofort aufgeregt lostelefoniert. So ärgerlich fluchen habe ich im Iran noch nie jemanden gesehen. Doch seine Anrufe zeigen Wirkung. Nach dreihundert Metern stoppt der Bus. Wir machen uns bereits auf zum Hinterherlaufen, da hält uns der Terminal-Angestellte zurück und winkt ein Taxi herbei. Zu sechst und mit allem Gepäck im Fond des Wagens bringen wir den kurzen Weg hinter uns. Iraner sind einfach sooooo faul. 
     
16. November

Was ich heute erlebte, war ein Chaos-Tag. Zuerst geht meine Bankkarte nicht mehr und da, das Konto auf Pooyan läuft, kann ich auch kein Geld persönlich abheben. Der nette Bankangestellte erklärt mir, er müsse vorbeikommen auch um eine neue Karte zu beantragen. Es ist aber leider bereits 16 Uhr, die Bank hat noch eine Stunde offen, aber so schnell schafft es Pooyan im Berufsverkehr nie und nimmer her. Dann wird eben aus Weihnachtsgeschenke einkaufen nichts, denn mit 5000 Toman, also 3,5 € komm ich nicht weit.
Genervt die Vali-Asr zur Bushaltestelle hinab laufend, ruft Regula, eine Schweizerin aus der Uni an. Ich bekomme einen halben Schock. Sie liegt mit Verdacht auf Tuberkulose im Krankenhaus und wollte sich nur verabschieden, da sie morgen zurück in die Schweiz fliegt. Ich verspreche ihr, sie zu besuchen. Mmmh, da meint sie, könne ich ihr noch einen Gefallen tun. Das Filmmuseum, welches gleich hier um die Ecke liegt, verkaufe gute persische Filme und durch die ganze Aufregung, hätte sie es nicht mehr geschafft sich welche zu besorgen. Klar, auch ohne Geld werde ich es probieren; mal sehen, ob der Ausländerinnen-Bonus auch hier wirkt. Kahve, der junge Verkäufer, sieht in meiner Mittellosigkeit überhaupt kein Problem (das Geld soll ich irgendwann vorbei bringen). Bei Räucherstäbchen sucht er mir die Top 20 der iranischen Kinofilme raus (ein drittel davon hier verboten), telefoniert mit dem Krankenhaus, wie ich am besten hinkomme, lässt mich noch telefonieren und bietet mir am Ende sogar noch an, mir Geld zu leihen. Wäre das irgendwo in Deutschland möglich gewesen?  

18. November

Armenier genießen von allen Religionsgemeinschaften im Iran die weitreichendsten Freiheiten. So ist es ihnen zum Beispiel in Teheran erlaubt, den „Armenier-Club“ zu betreiben, in dem Frauen sich nicht entsprechend der islamischen Kleiderordnung anziehen müssen. Dieser Club öffnet abends als Restaurant und erinnert irgendwie an den Speisesaal der Titanic. Die Inneneinrichtung zeigt sich klassisch westlich und auch der ältere Armenier am Piano scheint in einem anderen Leben Teil des Musikensembles eines Luxusliners Anfang des 20. Jahrhunderts gewesen zu sein. Das einzige Störende in dieser Szenerie sind eigentlich wir drei. Viel zu unschick angezogen und sofort als Nicht-Armenier (der Äußerliche Unterschied zwischen Armeniern und Iranern ist ebenso frappierend) erkennbar. Doch angestarrt wie in anderen Restaurants werden wir hier nichtsdestotrotz nicht. Es ist ein angenehmes Gefühl, einmal wieder in der Öffentlichkeit seine Haare zeigen zu können, ohne, dass einen sofort ein schlechtes Gewissen überkommt. Ja, wir haben das Tragen des Kopftuchs schon so verinnerlicht, dass uns das hier ebenso wie Frauen im westlichen Fernsehen (da ohne Verschleierung) komisch vorkommen. 

19. November

Mayar ist ein Bekannter von Hooman und Pooyan und er arbeitet für eine Baufirma, die sich auch kulturell engagiert. Deshalb wollte sein Chef mich auch mal kennenlernen und hat mich und Katharina sogleich eingeladen, seine Nichten in Yazd zu besuchen. Die Flugtickets (Bus und Bahn ist „viel zu gefährlich“)  hat er uns spendiert. Morgen fliegen wir nun, aber müssen noch unsere Tickets bei Mahyar abholen, denn der hat die ganze Reise organisiert.

Am Telefon hatte er gestern von einem gathering seiner Familie gesprochen und nicht von einem Dinner. Also hatte wir angenommen, es werde ganz unschick ein Teetrinken und sich unterhalten. Nun fühl ich mich wie in „Meine Braut, ihr Vater und ich“. Katharina und ich sitzen im Wohnzimmer der riesigen Villa auf einer Coach, wie zwei Exponate ausgestellt. Um uns herum zwanzig Perser und Perserinnen, ohne Kopftuch und in Abendgarderobe. Dazwischen wir in Turnschuhen. Wir widmen uns den Häppchen und bekommen sofort ein Getränk in die Hand gedrückt. Das ist mal wieder eine der tausend Parallelwelten Teherans und es ist immer wieder amüsant, wie extrem sie sich verhält. Weibliche Gäste, deren Röcke so kurz sind, dass sie bei uns nur in den Club angezogen werden würden; geschminkt, dass man sich fragt, ob iranische Männer, am Morgen nicht einen Schock bekommen, wenn sie ihre Liebste erblicken. Doch taucht man unter die Oberfläche entdeckt man, wie wenig diese Gesellschaft von unserer trennt und wie sehr die Leben der Menschen einfach in zwei Sphären stattfinden. Der Öffentlichen und der Privaten. Die Frauen empfinden das Kopftuch und den Manteau auf dem Weg zur Uni als kleinstes Übel. Andere Themen sind einschneidender: Verhaftungen, Zensur, Visumsabweisungen.... 
Das alles scheint aber vergessen, wenn sich der Wirbel der persischen Popmusik in Gang setzt. Die Männer tanzen, die Frauen tanzen und sie tanzen mit jedem. Ihre Bewegungen drücken die persische Mentalität aus, das Leben zu genießen und mit ihm seine Menschen. Wir mischen uns unter die Leute und ich verhalte mich wie die chinesische Mafia. Ich kopiere so viel es geht. Es tut gut, sich mal wieder zu Musik bewegen zu können, ist es doch bereits im Bus eine Unsitte, wenn man zu einem Lied aus dem i-Pod im Takt mitwippt. Hier wird mir bewusst, dass Tanzen ein menschliches Bedürfnis ist, nicht eine Kunstform oder sonstiges Überhöhtes. Der Mensch sehnt sich schlicht und ergreifend danach, der Musik mit seinem Körper zu folgen, ihr Ausdruck zu verleihen. Und diese Eigenschaft haben Perser noch viel mehr im Blut als wir. Sie haben sie im Laufe der Zeit immer weiter perfektioniert. Ja, das ist eben auch die Islamische Republik Iran.

20. November

Total verschlafen erreichen wir eine Stunde vor Abflug den Flughafen. Also viel zu früh für iranische Verhältnisse. Wir warten und warten ganze zwei Stunden Verspätung ab. Als Entschädigung erhält man aber von Iran Air ein schönes Erfrischungspaket, dessen Schokoladenpudding, -riegel und Hamburger für die reinste Erfrischung sorgen. Wir verlassen Teheran mit seinem grauen Himmel und erreichen Yazd und seine Wüste bei strahlendem Sonnenschein. Von 12 Grad zu 25.
Unsere Gastgeberin Shakiba holt uns vom Flughafen ab und bringt uns in ihrem Kia zu unserem Hotel. Die Fahrt war bereits wieder eine iranische Standardsituation. Die Heizung auf höchster Stufe und gleichzeitig die Fenster offen, wie gesagt bei sommerlichen Temperaturen. Zeitweise dachte ich meine Hose würde bald Feuer fangen. Irgendwie haben Iraner oder sogar der ganze Mittlere Osten (Saif ist genauso) das Prinzip Autoheizung und –lüftung nicht ganz verstanden.
Eigentlich dachten wir, wir würden bei der Familie wohnen, aber wie bereist erwähnt, eröffnete Shakiba sie hätten ein Hotel für uns gebucht. Als das Safaiyeh-Hotel dann auftaucht, trifft uns der Schlag und mit einem iranischen Zse übergeht Shakiba meine Bemerkung unser Studenten-Budget sei begrenzt. Es ist wie ein 1001-Nacht-Hotel, mit fünf Sternen und einem Rondell mit Springbrunnen in der Mitte zum Vorfahren. Es passiert schon wieder. Wir passen hier nicht rein. Na gut, letzte Woche das günstigste Hotel der Stadt diese Woche das teuerste.
Am frühen Abend holt uns unser zweiter Gastgeber ab, Shakibas Bruder Ehsan. Sie selbst muss auf eine Hochzeitsfeier. Nach einem Kaffee im hoteleigenen Coffeshop (natürlich auf takhts) fahren wir in die Altstadt. Yazd ist klein aber kein. Mit seinen Häusern aus einem Gemisch aus Stroh und Lehm strahlt es den orientalischen Wüstenflair aus, von dem viele Reisende träumen. Die kleinen Gassen sind abends leergefegt, nur ab und an weht ein Tschador wie ein Gespenst vorbei. Jungs spielen im Schein der Flutlichter Fußball und Familien huschen wie Donnerstagabends üblich in Richtung Restaurant.
Wir tun es ihnen gleich und gehen in eines der traditionelle Restaurants in Yazd. Traditionell heißt, es handelt sich um einen Innenhof, in dessen Mitte ein Brunnen mit Pflanzen thront. Um diesen herum befinden sich meine Lieblinge, iranische takhts, also Betten auf denen gespeist wird. Meistens gehen noch an den Seiten etwas erhöht (manchmal auch offen) Räume weg, in den oft große Familienfeiern stattfinden. Die Atmosphäre ist also wirklich orientalisch, persisch. Bei Fesenjan (mein Lieblingsgericht), Mirza Ghasemi (auch ein Lieblingsgericht) und Ghorme Sabzi lernen wir drei uns besser kennen und Ehsan stellt sich als einer unser Lieblingsiraner raus. Das Eis brach er mit seinem „What the fuck“, das er auf unsere Geschichten über iranische Männer anbrachte (Später erzählte er uns, dass dieser Ausspruch nicht gut sei).  Den ganzen Abend über hatten wir einen Heidenspaß. So einen netten, unkomplizierten Iraner hatten wir schon lange nicht mehr kennen gelernt.

21. November

Ein Traum wird heute Wirklichkeit. Wir fahren in die Wüste und werden Kamelreiten. Und so ist es wirklich. Nach anderthalb Stunden macht unser kleiner Tourbus vor den Dünen halt und wir stapfen los gen Kamele. Ingesamt sind es fünf Stück, wobei wir nur mit dreien zu tun haben. Das größte und zugleich bravste ist das, auf dem jeder sein erstes Mal erlebt. Es hatte einen dicken Bauch, so dass man die Beinen relativ breit machen muss, dafür aber viel Sitzfläche hat. Es schaukelt dahin und das Vorurteil, Kamelreiten sei unbequem ist dahin gewischt. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht auch unbedingt auf einem schnellen Sabbertier durch die Wüste fegen wollte. Das kleiner ist mein Fall. Der Moment in dem es sich von seinen Knien erhebt ist zwar um einiges eckiger und schneller, aber dafür fühlt man sich beim anschließenden Trapp bereits wie ein erfahrener Kameltreiber. Dass es sich dabei aber um eine Männerdomäne handelt versteh ich nach kurzer Zeit. Der Wind weht mein Kopftuch nach hinten und ich muss meinen Griff am Sattel loslassen, um meine Haare nicht zu zeigen (wie gesagt, ich habe mich bereits voll assimiliert). Da schreit auch schon der Führer los, ich müsse mich festhalten um nicht runterzufallen. Für meinen nächsten Ritt nehme ich mir ein echtes Kopftuch mit, sonst geht das mit dem echten Camelgirl Gefühl nicht so richtig.
Die Wüste bezaubert und wir werfen uns immer wieder für Fotos in den Sand und in Pose. Die Natur im Iran nimmt mich immer wieder gefangen und ich genieße die Momente der Stille fernab der Riesenkrake Teheran. Nach vier Stunden in den Dünen zeigen Hitze, Sonne und Sand ihre Wirkung. Ich bin verschwitzt, sandig und salzig und habe einen leichten Sonnenbrand im Gesicht. Aber nun steht eh erst mal Mittagessen an. Mit einem letzten Kunststück auf ihren Motorrädern verabschieden uns die Jungs von der Wüstengang.

Der Platz fürs Mittagessen ist ein kleiner Weg entlang den Feldern und unter Palmen. Es werden Decken ausgebreitet und mitgebrachter Salat und Soßen verteilt. Das Hauptgericht war in Styroporboxen angeliefert worden: Chelo Kebab. Da wir zwei Mädels die einzigen Nicht-Iraner sind, bekommen wir anstelle von einem Kebabspieß noch einen zweiten Küken-Spieß. Ich versuch einen Teil davon an den Mann zu bringen (so viel kann ich ja gar nicht essen), aber keiner nimmt etwas an. Auch nach dreimaligem Fragen nicht. Als dann ein Küken-Spieß für alle die Runde macht, nimmt sich auch mein Nebenmann etwas. Bitte macht doch nicht so viel Tarof!
Busfahrten waren eigentlich nur früher in der Schule lustig. Wird man älter, bestehen sie nur noch aus schlafen, Musik hören und essen. Ganz anders in Persien. Vorhänge zugezogen, Musik laut aufgedreht und die Show kann beginnen. Der Iraner im gelben T-Shirt war schon den ganzen Tag über Alleinunterhalter gewesen und lässt uns auch jetzt nicht im Stich. Im ca. 50 cm breiten Gang unseres Kleinbusses bewegt er sich sehr ähhhh.. weiblich zu persischer Popmusik und lässt sich wie hier üblich auch Geld zustecken. Ja, wir sind Mädels und wir sind Touristen, also wir kommen nicht umhin uns ein bisschen lächerlich zu machen. Ich tanze mit Herr Gelben T-Shirt und versuche meinen Körper zu schlängeln und meine Hände bollywoodmäßig zu bewegen. Das Wackeln des Busses lässt mich zwar immer wieder an Sitzen und Decke Halt suchen, aber ich mache meine Sache meiner Meinung nach halbwegs gut. Wir animieren sogar einen weiteren Iraner und Katharina zum Mittanzen. Je näher wir der Stadt kommen desto öfter wird das Licht im Inneren ausgeschaltet, damit uns entgegenkommende Fahrer nicht sehen können. Das ist mal wirklich Tanzen unter anderen Umständen.... Ein Höhepunkt. Normal ist eben langweilig.

22. November

Mit Shakiba besichtigen wir heute ein Feuer, für das Yazd berühmt ist. Viele Zoroastrier aus der ganzen Welt kommen nur für diesen Atashkadeh in die Stadt. Denn die Flamme soll angeblich seit bereits 1500 Jahren brennen, seit 1474 in Yazd und seit 1940 in genau diesem Feuertempel. Für Touristen ist die Euphorie vielleicht etwas unverständlich, wir haben in jedem Fall nach 10 Minuten genug gesehen.
Weiter geht’s in die Altstadt mit seinen ehemaligen Karavansereien, Hammams und Villen. Auf unserem Weg stolpern wir über das ehemalige Gefängnis von Alexander dem Großen, der hier die persischen Prinzen einsperrte. Im 15. Jahrhundert erbaut, erwähnt es sogar Hafez in seinen Gedichten. Doch am beeindruckendsten sind weiterhin die traditionellen mit ihren wunderschönen Innenhöfen, die dem römischen Baustil ähneln. Erst in den letzten Jahren hatten die Eigentümer, vom Staat unterstützt, die Gebäude wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt. Entstanden sind Hotels und Restaurants, die man wahrlich als Oasen des Orients bezeichnen kann.
Auf unserem Rundgang sehen wir immer wieder ein westliches Pärchen. Beim Mittagessen schließlich kommen wir ins Gespräch und es stellt sich raus, dass die beiden Londoner seit zehn Tagen auf Hochzeitsreise im Iran sind. Hawaii, Seychellen, Mauritius... Honeymoon im Iran rockt mal wirklich.

26. November

Lenas kleine Sprachlehre: Im Persischen gibt es keine Unterscheidung zwischen vielleicht und wahrscheinlich. Alles ist shayad. Irgendwie bezeichnend für die hiesige Kultur. Auf einer Skala verdeutlichen die ersten 50 % nicht eine eher negative Aussage und die 50-100 % auf der rechten Seite eine eher positive Aussage. Alles ist eins. Es kann sein oder auch nicht. Und so ist es auch normal wie heute erst 2 Stunde vor einer Verabredung zum Mittagessen zu- oder abzusagen. Oder die Angabe für die Verspätung eines Fluges zwischen einer Stunde und drei Schwanken zu lassen. Oder das Stattfinden einer Party bis zum selbigen Abend offen zu lassen. Oder für die Wahrscheinlichkeit des Erhalts eines Visums den vollen Rahmen auszuschöpfen. Oder keinen funktionierenden Fahrplan für Busse und U-Bahnen zu haben. Es kommt alles so wie es kommen soll, inshallah.   

28. November

Unser Taxifahrer ist ein skurriler Typ. Erst sprüht er sich Mundwasser in den Rachen, dann rollt er sein ganzes Gesicht und die Kleidung mit einem Parfümroller ab. Ganz sauber ist der Liebe nicht. Wir gehen verloren, er kennt die angegebene Adresse nicht und wir waren auch noch nie dort. Dreimal überqueren wir eine Kreuzung, einmal biegen wir in eine Einbahnstraße ein und einmal steigt unser Fahrer aus, um nach dem Weg zu fragen. Nun gut, leider ist das Gitter am auserwählten Geschäft bereits heruntergelassen und wir fragen uns, ob er übernatürlich kommunizieren kann oder was er sonst hier macht...
Nun wir schaffen es doch noch ans Ziel. Das „Vanak Star“ mit seiner eher schäbigen Fassade macht einem Asiaten alle Ehre. Hier soll es also das für Teheran beste Sushi geben. Eigentlich ist ja eine Beleidigung der iranischen Küche, japanischen, rohen Fisch dem guten, zarten Lammfleisch vorzuziehen. Aber da wir im Gespräch mit Mas, unserem iranischen Amerikaner, auf meine oder SteLes Vorliebe für Sushi gekommen sind, hatte er kurzerhand einen Tisch in diesem Asiaten reserviert. Die Empfehlung stammte von seiner Ex-Freundin, wie sich getrennt haben, wissen wir nicht. Es kann also auch sein, dass einer ihrer Cousins in der Küche arbeitet und uns zerhackte iranische Kakerlaken in die Sojasoße mischt.

Es riecht nach Hundefutter. Ich bin auf Nummer sicher gegangen und habe mich für den Klassiker, die California Rolls, entschieden. Der Geruch ist einschneidend, aber als so eindrücklich (eine schönes schweizerisches Wort, oder) erweist sich der rohe Fisch nicht. Nicht arg schlimm, aber auch nicht gut. Selbst das von mir als Essenskritikerin getestete Aldi-Sushi aus dem Tiefkühlregal für 4,59 € (zumindest vor der Wirtschaftskrise) hat besser gemundet. Nun gut, wir bewahren uns eben unsere kulturelle Offenheit und manchmal wird sie etwas auf die Probe gestellt. Dafür ist der Nebeneffekt dieses Abendessens viel mehr wert. Mas erzählt uns all den Klatsch und Tratsch aus der iranischen High Society. So erfahren wir auch nebenbei, dass eine bekannte Schauspielerin vor ein paar Jahren mit delikaten Nacktvideos erpresst wurde. Seitdem steht auf diese Art von Erpressung die Todesstrafe. Von rohem Fisch zu rohen Strafen. Iranisches Sushi in Teheran, einmalig, aber es bleibt auch einmalig.   

29. November

Also es gibt ihn doch, den Weihnachtsmann, auch im Iran. Nur muss er sich hier hinter den Mauern des Amenier-Clubs verstecken. Dort posiert er inmitten des Weihnachtsmarktes auf einem Schaukelstuhl vor einem Christbaum und lässt sich mit Besuchern ablichten. Natürlich gegen Bezahlung, ein Lächeln ist da nicht drin. Doch ich freu mich wie ein kleines Kind, als hätte ich noch nie die Weihnachtszeit erlebt.
Ein Klassenkamerad hatte uns erzählt, dass die armenische und assyrische Gemeinschaft im Iran haufenweise Märkte, Konzerte, Messen und Parties zu Weihnachten veranstaltet. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und so haben uns Igor und seine beiden iranischen (assyrischen) Freunde Lionel und Lorimor hierher geschleppt. Eigentlich darf man seine islamische Bekleidung innerhalb des Clubs (der nebenbei riesig ist) ablegen, aber da heute Muslime anwesend sind, bleibt alles beim Alten. Wir strollen entlang der Stände, speisen sehr trockenen Kuchen und genießen guten armenischen Kaffee. Vieles fühlt sich bekannt an und doch bleiben wir Ausländer. Die sind im Club häufig anzutreffen, heute der britische Botschafter plus Familie, aber Europäer in unserem Alter sehen eben auch die Christen hier selten. So verursachen wir während unseres Nikolaus-Fotoshootings gleich mal einen Stau entlang der Bühne, der sich erst auflöst, als wir den Platz verlassen.

Christen erhalten im Iran relativ viel Unterstützung vom Staat. Es wird bei Veranstaltungen ebenso wie dem Bau von Gebäuden geholfen. Es ist ihnen erlaubt zur Messe Wein zu trinken und auch innerhalb der Clubs, von denen es allein in Teheran ca. 40 gibt, gelten nicht die Regeln des islamischen Republik. Männer und Frauen dürfen zusammen Sport treiben, Frauen dürfen ihre Verschleierung ablegen usw. usw.
Das Bild eines islamischen Gottesstaates, der alle anderen Religionen inklusive Christen und Juden unterdrückt, ist ein Konstrukt der westlichen Medien und Vorurteile. Natürlich es sind nur die vom Islam als die „Buchreligionen“ bezeichneten Gemeinschaft, die anerkannt werden. Dazu gehören, Juden, Christen und Zoroastrier. Alle anderen  wie Bahais etc. sehen sich Repressalien ausgesetzt, die auch schwerwiegender Ausfallen können. Viele Mitglieder dieser Minderheiten flüchteten sich deshalb aus dem Land. Doch den 280.000 Christen, davon 90 % Armeniern und 20.000-40.000 Assyrern ermöglicht der Staat die Schaffung einer Parallelwelt, ja eines Parallellebens. Muslime und Christen kämpfen nicht gegeneinander, sie leben aber auch nicht miteinander, sondern nebeneinander. So ist es laut Lionel auch eine Beziehung oder Ehe zwischen Christ und Muslim nicht vorstellbar. Dabei geht es gar nicht um den muslimischen Standpunkt, sondern ganz allein darum, dass die Gemeinde der iranischen Christen die Verbindung zu einem Andersgläubigen nicht zulässt. Religiöse Offenheit und Glaubensfreiheit, davon ist hier nichts zu spüren. Jede Partei ist versucht ihre Gemeinschaft zu beschützen, zu stärken und nach außen hin abzugrenzen. Dass die Religionszugehörigkeit (analog wie die Staatsangehörigkeit) kein Anhaltspunkt dafür ist, ob ein Mensch ein guter Mensch oder ein schlechter ist, einen guten oder schlechten Charakter besitzt, ist in den Köpfen der Iraner - egal welchen Glaubens - nicht angekommen. Manchmal redet man gegen Mauern. Es ist anstrengend, als Richter der Menschheit, des Menschen als sozialen Wesens aufzutreten. Aber ich wehre mich, Freunde, die ich hier gefunden habe, Muslime, Araber, Nationalisten (für die meisten harte Schlagworte), deren Herzen mehr Wärme ausstrahlen als die der meisten, durch Vorurteile zu schlechten Menschen erklären zu lassen. Aber festgefahrene Meinungen sind eben schwer zu durchbrechen. Und so  kann man manchmal ein Stück den Glauben in die Menschen verlieren.  


 
         






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